Die staatenlose Gesellschaft: Hölle oder Paradies?

Stellen Sie sich vor, ein Versicherungsvertreter käme zu Ihnen und würde Ihnen folgenden Vertrag anbieten: »Lieber Herr Müller, wir bieten Ihnen an, Sie zu schützen. Den Umfang, die Qualität und die Pünktlichkeit unserer Schutzleistung bestimmen wir und wir können das auch jederzeit eigenmächtig ändern. Wir legen auch den Preis für diese Schutzleistung fest und passen ihn an, wann und wie wir wollen. Je mehr Sie arbeiten, desto mehr müssen Sie für unsere Leistung zahlen. Sollten Sie nicht bezahlen, entführen wir Sie und sperren Sie so lange ein, wie wir wollen – gegebenenfalls halten wir Sie auch dann noch gefangen, wenn Sie doch noch zahlen. Wehren Sie sich gegen die Entführung, werden sie körperlich misshandelt, vielleicht sogar erschossen, wenn wir meinen, das sei angemessen. Der Vertrag ist für Sie zu keiner Zeit kündbar. Er gilt lebenslang.

Im Gegenzug erhalten Sie eine Aktie an unserem Unternehmen. Sie können die Aktie allerdings nicht veräußern. Sie bekommen auch keine Gewinnausschüttung, aber eine Stimme auf unserer Hauptversammlung. Sie können damit den Vorstandsvorsitzenden wählen. Er und seine Kollegen sind aber an keinerlei Versprechungen, die Ihnen oder anderen gemacht wurden, gebunden. Werden sie wieder abgewählt, erhalten sie eine üppige lebenslange Pension, die von uns festgelegt wird und die Sie zahlen.«

Würden Sie so einen Vertrag unterschreiben? Doch halt, der Vertreter fährt fort: »Verzeihen Sie, falls ich den Eindruck erweckt habe, wir benötigten Ihre Zustimmung oder Ihre Unterschrift. Ich wollte Ihnen lediglich die Bedingungen mitteilen. Sie gelten, weil Sie auf unserem Territorium geboren wurden. Widerstand ist zwecklos.«

Herzlich willkommen in der Hölle. Sie heißt Demokratie.

Jetzt stellen Sie sich vor, Sie schauen abends die Nachrichten. Mal wieder verkündet in der Tagesschau irgendein Politiker neue Gesetze. Die verbieten Ihnen das Rauchen, fettes Essen, Alkoholkonsum im Freien, Glühbirnen, Radfahren ohne Helm, Produkte mit CO2, Sex gegen Bezahlung, den Genuss von Marihuana oder sagen zu können, was Sie wollen. Außerdem will er die Steuern erhöhen, weil er mehr Beamte braucht, die Sie überwachen und sicherstellen, dass Sie sich an die Verbote halten, und um neue Verbote zu erfinden.

Stellen Sie sich weiterhin vor, Sie könnten beim Sender oder bei einer anderen Stelle anrufen und sagen: »Ich möchte das nicht. Bitte wechseln Sie diesen Politiker aus.« Und dabei wären Sie nicht darauf angewiesen, dass Millionen anderer ebenfalls anrufen. Nicht einmal ein weiterer Anrufer ist nötig. Sie alleine entscheiden!

Herzlich willkommen im Paradies. Das Paradies hat einen Namen und der fängt ebenfalls mit P an: Privatrechtsgesellschaft (siehe Kapitel 2).

Was würden Sie tun, wenn sich das erste »Angebot«, das Sie nicht ablehnen können, Ihnen aber zunehmend unangenehm erscheint, auf Ihre Stadt oder Ihr Dorf beschränkt? Sie würden natürlich in die nächste Stadt ziehen. Wie würde der territoriale Monopolist reagieren, wenn zu viele Leute wegziehen? Er würde versuchen, sein Territorium auf die nächste Stadt auszudehnen und von dieser wiederum auf die nächste Stadt. So weit es geht. Genau das ist Sinn und Zweck der Europäischen Union oder der angestrebten Vereinigten Staaten von Europa. Wie wir noch sehen werden, soll sich das Erfolgsmodell nicht nur auf Europa beschränken, sondern die ganze Welt beglücken.

Es ist auf den ersten Blick ersichtlich, dass jemand, der ein solches »Angebot« unterbreitet, es gleichzeitig unmöglich machen will, dass Sie sich dem entziehen. Wir kennen das aus der Geschichte: Auch deshalb versuchten Adolf Hitler und seine Nationalsozialisten, ihre Schreckensherrschaft über ganz Europa auszudehnen, und überfielen andere Länder. Ähnlich war es mit der kommunistischen Forderung nach einer Weltrevolution. Aber wie verhält es sich in einer Demokratie? Die Politiker eines Landes dürften eigentlich gar kein Interesse daran haben, sich mit anderen zu einer Europäischen Union zusammenzuschließen. Denn es ist sehr unwahrscheinlich, dass der einzelne Politiker in der neuen Reichsregierung einen Posten bekommt. Schließlich gibt es in aktuell 28 Ländern Politiker, die gern in der EU-Regierung säßen.

Es muss also außerhalb der jetzt in den nationalen Parlamenten sitzenden Gruppen einen Personenkreis geben, der einen Vorteil von der Abschaffung der Souveränität der Nationalstaaten hat. Um diese Zirkel soll es im zweiten Teil des Buches gehen.

Ende des Auszugs aus dem Buch “Die Vereinigten Staaten von Europa” (Facebook-Adresse hier. Bitte liken). Anmerkung: In den weiteren Kapiteln gehe ich darauf ein, dass in einer solchen Privatrechtsgesellschaft, die Sicherheit, sowohl die soziale als auch die persönliche, wesentlich größer wäre.

Sie können das Buch in meinem Shop beim Finanzbuchverlag, beim Kopp-Verlag, im Buchhandel oder bei Amazon bestellen:

Das Vorwort finden Sie hier. Weitere Leseproben hier und das Inhaltsverzeichnis hier (beide als PDF).

Ein ausführliches Interview zum Buch von den Sons of Libertas: