Der kommunistische Mythos vom ungleich verteilten Grund und Boden

In Diskussionen mit Anhängen des bedingungslosen Grundeinkommens, Zinskritikern und anderen Kommunisten (Wie gemein, nicht aufregen! Alle Formen der staatlichen Umverteilung von Gütern sind Spielarten des Kommunismus/Sozialismus, auch wenn das den Umverteilern nicht bewusst ist), stößt man immer wieder auf das alte kommunistische Argument, Grund und Boden seien ja so schrecklich ungerecht verteilt. Jemand, der keinen Boden besitzt, wäre furchtbar benachteiligt.  Man bräuchte eine Bodenreform und am besten noch gleich eine Besteuerung des Bodens. Selbstverständlich bezahlen weder Böden noch Maschinen Steuern, sondern deren Eigentümer, aber das lassen wir jetzt mal beiseite.

Schauen wir uns einfach mal die Fakten in einem so hochbesiedelten Land wie Deutschland an, wo der Boden ja besonders ungerecht verteilt sein müsste (in weniger besiedelten Ländern sind die Preise natürlich noch viel niedriger).

In Bundesländern wie Thüringen bekommen Sie einen Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche schon für weniger als 5.000 Euro (Der Schnitt liegt bei knapp über 6000, also gibt es billigere, aber um die genaue Zahl geht es nicht). Um vier Menschen zu ernähren, reicht ein Hektar, das sind 10.000 Quadratmeter, locker. Ein Mensch braucht bei heutiger Ernährung etwa 2.500 Quadratmeter, bei rein pflanzlicher Ernährung deutlich weniger.

Ohne die vielen Steuern und Abgaben müsste also jeder beliebige Arbeitnehmer, der nicht mit dem goldenen Löffel im Mund geboren wurde, nur wenige Monate arbeiten, um sich so eine Fläche leisten zu können. Noch ein paar weitere Monate und er kann sich den Samen und das Baumaterial leisten. Er könnte also ein Häuschen darauf errichten (was in einer libertären Gesellschaft sein gutes Recht wäre) und sich und seine Familie fortan ernähren. Meine Großeltern beispielsweise bauten sich ihr Häuschen nach dem Krieg ganz allein beziehungsweise mit der Hilfe von Nachbarn, denen sie wiederum halfen. Unnötig zu erwähnen, dass der Bau “illegal” war (ist verjährt und wurde später legalisiert; also lasst stecken, Blockwarte). Das Libertäre liegt bei uns wohl in der Familie.

Das Problem ist nur, dass die meisten diese Arbeit scheuen. Stattdessen erfinden sie Dinge wie Grundeinkommen und Bodenreform (Zum Beispiel Plan B der Wissensmanufaktur von Andreas Popp), um sich ganz ohne Arbeit, aber auf Kosten von anderen ernähren zu können. Die jetzige Verteilung von Grund und Boden ist also völlig irrelevant. Es gibt genügend böse Landbesitzer, die mehr als glücklich wären, Ihnen ihren Grund zu verkaufen – auch zur Errichtung einer Produktionsstätte.

Selbstverständlich ist es völlig unnötig, sich diese Arbeit zu machen. Dafür gibt es die Arbeitsteilung. Jeder konzentriert sich auf das, was er am besten kann und tauscht mit Leuten, die etwas anderes besser können. Davon profitieren sogar die Schwächsten am meisten. Denn selbst wenn sie alles schlechter können als alle anderen, profitieren sie beim Tausch von der höheren Produktivität der anderen. Diesen Zusammenhang erkläre ich in meinem Artikel “Liebe Frau Merkel, so funktioniert Wirtschaft“.

Das Hauptproblem aller Staatsjünger von BGE-Fans bis zu diversen Schwundgeld- Vollgeld- oder XY-Geld-Anhängern ist leider die fehlende Kenntnis ökonomischer Zusammenhänge und der Unwille, sie sich anzueignen. Besteuerung des Bodens ist schon alleine deshalb sinnlos, weil er ohne Bewirtschaftung nichts wert ist. Wird er bewirtschaftet, ist alleine der Marktmechanismus in der Lage, ihn effizient zu verteilen. Eine bürokratische Planungsbehörde muss dabei scheitern. Ebenso sind alle Geldmonopole nur weitere planwirtschaftliche Formen der Enteignung, die häufig eine Bodenreform verlangen, weil die Menschen ihr schwindendes Geld (auch das heutige) schnell in Grund und Boden tauschen. Dieser Preistreiber fiele mit dem Geldmonopol, weil die Menschen automatisch das wertstabilste, also nicht beliebig vermehrbares Geld (etwa Gold oder Silber) benutzen würden. Jeder würde automatisch von der immer weiter steigenden Produktivität der anderen profitieren, selbst wenn seine eigene Produktivität bis ans Ende seiner Tage niedrig bleiben würde.