Wie Sie mit Hilfe wissenschaftlicher Methoden Fake News enttarnen können

In meinem Buch “Das Kapitalismus-Komplott”, das gerade in siebter Auflage erschienen ist (mit einem Vorwort zur Einwanderungskrise) habe ich erklärt wie Sie mit Hilfe wissenschaftlicher Methoden wie dem Falsifikationstheorem von Karl Popper, der Wahrscheinlichkeitsrechnung und deduktiver Logik “Fake News” enttarnen können. Den Begriff gab es damals natürlich nicht, aber es geht darum, wie Sie offizielle oder alternative Theorien testen und im besten Fall widerlegen können. Der folgende Text ist diesem Buch entnommen, kann aber nur von Mitgliedern eingesehen werden.

Wissenschaftliches Vorgehen

Wenn dieses Utopia so ein schöner Ort ist, stellt sich logischerweise die Frage, warum eine solche, im vorigen Kapitel skizzierte (natürliche) Ordnung nirgends auf der Welt existiert. Am ehesten war sie in jüngerer Zeit noch in den Anfangszeiten der amerikanischen Verfassung verwirklicht. Diese Frage wird in den einschlägigen Werken, auch der libertären Ökonomen, vernachlässigt. Um sie beantworten zu können, müssen wir uns mit der menschlichen Psyche und den Interessengruppen beschäftigen, die eine solche Ordnung verhindern. Um zu vermeiden, sich hier zu sehr in den Bereich der Spekulation zu begeben, will ich klar definierte Kriterien auf- stellen, nach denen wir diese Problemstellung untersuchen.

Nach dem österreichischen (schon wieder!) Erkenntnisphilosophen Karl Popper lassen sich Theorien nicht verifizieren, sondern nur falsifizieren. Das berühmte Beispiel ist der Satz: »Alle Schwäne sind weiß.« Das lässt sich nie beweisen, denn es könnte einen Schwan geben, der schwarz ist. Die Theorie ist aber leicht zu falsifizieren, also zu widerlegen, indem man einen einzigen schwarzen Schwan findet. Natürlich kann man die These aufstellen: »Es gibt weiße Schwäne.« Aber diese Aussage ist nach Popper praktisch wertlos, weil sie nicht zu falsifizieren ist und auch keinen bedeutenden Erklärungsbeitrag für die Welt, in der wir leben, bietet. Eine Theorie sollte also so gestaltet sein, dass der Wissenschaftler sofort Experimente vorschlagen kann, mithilfe derer die Theorie zu widerlegen ist. Die Theorie ist dann so lange gültig, bis sie widerlegt ist.

Bis zu Popper und zum Teil auch noch heute verfolgt die Wissen- schaft einen Ansatz, der auch als »Ockhams Rasiermesser« – wegen der Trennschärfe der Methode – bekannt ist. Obwohl der Namensgeber dieses Prinzips, der mittelalterliche Philosoph und Theologe Wilhelm von Ockham, es anders formuliert hat, läuft es darauf hinaus: Unter mehreren Theorien, die einen Sachverhalt erklären, ist die einfachste zu bevorzugen, also diejenige, die mit den wenigsten (Vor-)Annahmen auskommt. Anders ausgedrückt, sollte sich der Forscher für die wahrscheinlichste Lösung entscheiden. Zum Teil geht das mit der Forderung Poppers einher, Theorien möglichst falsifizierbar, also einfach zu formulieren. Diese Vorgehensweise bringt aber mehrere Probleme mit sich: Erstens ist die einfachste Lösung nicht immer die richtige, der Erklärungsgehalt der Theorie ist also möglicherweise gleich null. Zweitens werden die Wahrscheinlichkeiten oft falsch eingeschätzt. Deshalb wird von den meisten Wissenschaftlern die Methode heute zur Theoriefindung, aber nicht zur Theoriebildung eingesetzt.

Ich will daher einen Ansatz wählen, der die Probleme dieses Ansatzes umgeht und den Fokus auf Poppers Falsifizierbarkeit und den korrekten Umgang mit Wahrscheinlichkeiten legt. In Anlehnung an »Ockhams Ra- siermesser« und mangels einer anderen Bezeichnung will ich diese Methode »Janichs Axt« nennen. Axt deshalb, weil wir gnadenlos alle Alternativen ausschließen, die uns nicht mit der notwendigen Sicherheit zurücklassen, dass wir richtig liegen. Wir schlagen gleichzeitig alles weg oder ab, was klar widerlegt werden kann, und dringen so zum Kern der Wahrheit vor.

Janichs Axt

Meine Methode besteht aus acht Schritten. Über allem thront die Logik als Grundprinzip. Die Kriterien haben eine Rangreihenfolge, die oberste Anforderung ist die wichtigste. Die Prinzipien sind:

  1. Theorien müssen falsifizierbar sein.2. Die Theorie muss mit den Naturgesetzen übereinstimmen.3. Bestimmte Gesetze über die Informationsverteilung haben denRang von Naturgesetzen (Informationsasymmetrie).4. Bestimmte Gesetze über das menschliche Verhalten haben denRang von Naturgesetzen (Moral Hazard).5. Die Wahrscheinlichkeitsgesetze gelten. Für Wahrscheinlichkeiten,die gegen null tendieren, wird Unmöglichkeit angenommen.6. Forensische Beweise unterstützen die Theorie, sind aber ohne die obigen Prinzipien allein nicht aussagekräftig genug, weil sie ge- fälscht sein könnten.7. Zeugen können die Theorie unterstützen, aber nie beweisen. Sie werden nur ernst genommen, wenn sie offensichtlich nicht im eige- nen Interesse aussagen.8. Gesetz von Sherlock Holmes: Wenn wirklich alle anderen Möglichkeiten auszuschließen sind, muss die verbleibende Alternative wahr sein.

Das klingt jetzt ein wenig kompliziert, ist aber ganz einfach, wenn ich es an einem Beispiel erkläre. Unglücklicherweise ist das beste Beispiel hierfür der 11. September. Wie Sie im Kapitel über Propaganda sehen werden, ist es extrem schwierig, Sie auf diesen paar Zeilen davon zu überzeugen, dass die offizielle Theorie falsch ist. Deshalb wäre es von Vorteil, wenn Sie sich zunächst von dieser Denkblockade befreien, bevor Sie weiterlesen. Dazu können Sie sich zum Beispiel den Film 9/11 Mysteries, der auch im ORF und Vox lief, auf Google Videos anschauen. Viele Freunde und Bekannte, auch den Chefredakteur von Focus Money, hat dieser Film überzeugt, obwohl er nur dieselben Argumente bringt, die ich denselben Leuten jahrelang vorgehalten habe. Die Kraft der Bilder scheint hier ihre Wirkung zu entfalten. Ich kenne niemanden, der den Film gesehen und anschließend keine Zweifel an der offiziellen Theorie bekommen hat. Das Grundprinzip der Axt wird aber auch so klar.

Um die offizielle Verschwörungstheorie von Osama und den 19 Räu-bern zu widerlegen, reichen die ersten beiden Prinzipien. Die restlichen können dabei auch erklärt werden. Wie wir später noch sehen werden, ist die Bezeichnung »Verschwörungstheorie« ein reiner Kampfbegriff. Wir werden hier keine Verschwörungstheorie aufstellen, sondern nur die offizielle Theorie widerlegen. Das ist sehr einfach, weil wir annehmen, dass die Newtonschen Gesetze an diesem Tag gegolten haben (2).

Die drei Newtonschen Gesetze lauten:

1. Ein Körper verharrt im Zustand der Ruhe oder der gleichförmigen Translation, sofern er nicht durch einwirkende Kräfte zur Änderung seines Zustands gezwungen wird.

2. Die Änderung der Bewegung einer Masse ist der Einwirkung der bewegenden Kraft proportional und geschieht nach der Richtung derjenigen geraden Linie, nach welcher jene Kraft wirkt.

3. Kräfte treten immer paarweise auf. Übt ein Körper A auf einen ande- ren Körper B eine Kraft aus (actio), so wirkt eine gleich große, aber entgegen gerichtete Kraft von Körper B auf Körper A (reactio).

Die Gesetze besagen auf einen Nenner gebracht: Masse geht immer den Weg des geringsten Widerstandes. Die beiden Zwillingstürme (WTC 1 und 2) brachen in annähernd freier Fallgeschwindigkeit zusammen. Ins WTC 7, ein 47 Stock hohes Stahlhochhaus, flog nicht einmal ein Flug- zeug. Die unteren Etagen boten offensichtlich keinen Widerstand. Also wurden sie gezielt beseitigt, höchstwahrscheinlich gesprengt. An sich reicht das schon, um die Theorie zu widerlegen. Aber diejenigen, die die offizielle Version verteidigen (müssen), ließen sich so einiges einfallen. Da wird dann argumentiert, es habe sich um keine freie Fallgeschwindigkeit gehandelt, sondern sei langsamer abgelaufen. Aber selbst wenn es nicht exakt Fallgeschwindigkeit gewesen ist, so war es doch viel zu schnell. Jeder Halbblinde kann an den Bildern sehen, dass die unteren Etagen keinerlei Widerstand boten. Aber lassen wir uns trotzdem auf dieses lächerliche Argument ein.

Aus den Newtonschen Gesetzen folgt eine weitere Tatsache. Wo immer die Struktur zuerst nachgegeben hat, auf diese Seite hätte der Turm fallen müssen. Es ist noch nicht einmal möglich, ein Streichholz von oben nach unten zusammenzudrücken. Es verbiegt sich und bricht dann auf eine Seite ab, je nachdem, wo es am schwächsten ist oder wohin es sich zuerst verbogen hat. Ein gefällter Baum fällt ebenfalls auf die Seite. In einer der ersten Wetten, dass ..?-Sendungen, an die ich mich erinnere, hat je-mand sogar einen Lastwagen auf lauter Eier gestellt. Selbst die Struktur eines Eis ist stark genug, dass es nicht von oben nach unten zusammengedrückt werden kann. Aber es kann sehr leicht an der Seite eingedrückt werden, so dass es zerbricht. Kurz nach Schreiben dieser Zeilen ist in einer der letzten Wetten, dass..?-Sendungen (März 2010) ein chinesischer Kandidat sogar mit vollem Körpergewicht auf vier auf einem Tisch liegende Eier gesprungen und sie sind nicht zerbrochen. Und wir reden hier von massiven Stahlträgern, die Tonnen an Gewicht tragen können. Daher ist noch nie ein Stahlgebäude wegen eines Feuers in sein eigenes Fundament gestürzt – und noch nie in freier Fallgeschwindigkeit von oben nach unten, egal was die Beschädigung hervorgerufen hat. Bei Erdbeben zum Beispiel fallen die Häuser auch auf die Seite, die Etagen stapeln sich auf und sind noch deutlich zu sehen. Die WTC-Türme haben sich aber buchstäblich in Luft aufgelöst.

Die offizielle Theorie ist hiermit widerlegt. Jetzt will ich aber noch auf einige Argumente eingehen und dabei die anderen Kriterien erklären. Es gibt zum Beispiel Leute, die sagen, dass der Flugzeugeinschlag und die Feuer dafür gesorgt haben, dass alle tragenden Säulen durch eine Verkettung unglücklicher Umstände gleichzeitig nachgegeben hätten – ansonsten hätten die Türme wie erläutert auf die Seite kippen müssen. Diese Behauptung beruht auf einem vollkommenen Unverständnis von Wahrscheinlichkeiten. Die Menschen haben kein »Organ« für Wahrscheinlichkeiten und deshalb verstehen sehr viele erst recht nicht das Konzept der verbundenen Wahrscheinlichkeiten. An Universitäten wird das Thema gerade in der Betriebswirtschaftslehre vernachlässigt; bezeichnend ist, dass es zu meiner Studienzeit in ganz Deutschland nur einen einzigen Lehrstuhl für empirische Wirtschaftsforschung gab. Ich hatte das Glück, an diesem bei dem genialen Professor Eberhard Witte zu studieren (auf- grund der Beliebtheit seiner Vorlesung unterrichtete er nur morgens um acht, was ich ihm heute noch übel nehme). Wichtig ist Folgendes: Die Methoden, statistische Aussagen darüber zu treffen, ob Ereignisse zufäl- lig auftreten oder auf eine gemeinsame Ursache zurückzuführen sind, sind in jeder Disziplin gleich, egal ob Sozial- oder Naturwissenschaften. Zum besseren Verständnis vereinfache ich die Darstellung (auch wenn Profes- sor Witte vermutlich unglücklich darüber wäre); ich will hier ja kein Seminar abhalten.

Viele Leute glauben (oder fühlen), wenn im Casino zehnmal Rot kommt, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass beim nächsten Mal Schwarz an der Reihe ist. Das ist aber grundfalsch. Die Wahrscheinlichkeit beträgt bei jedem Wurf exakt 50/50 (minus die Null beim Roulette). Es hilft also nichts, nach zehnmal Rot anzufangen, auf Schwarz zu setzen und immer zu verdoppeln. Nur wenn der Spieler das unendlich oft macht, gewinnt er irgendwann. Aber vorher erreicht er das Tisch-Limit, das die Spielbanken genau aus diesem Grund eingeführt haben. Es ist genauso wahrscheinlich, dass zehnmal Rot kommt oder zehnmal Schwarz oder fünfmal Rot und fünfmal Schwarz oder jede andere Kombination.

Erst wenn wir eine Bedingung setzen, ändert sich das Bild. Wenn die Bedingung lautet: Sie setzen sich jetzt an einen Spieltisch, wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass dann zehnmal Rot kommt. Die Wahrscheinlichkeit ist dann 0,5 mal 0,5 mal 0,5 … also 0,5 hoch zehn, macht: 0,00097, in Prozent ausgedrückt ist das eine Wahrscheinlichkeit von 0,097 Prozent. Das heißt, die Gegenwahrscheinlichkeit, dass das nicht passiert, beträgt 99,903 Prozent. Wenn beispielsweise in einem Land durchschnittlich jedes Jahr drei Menschen vom Blitz erschlagen werden, ist es ziemlich wahrscheinlich, dass auch nächstes Jahr irgendjemand vom Blitz erschlagen wird. Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie persönlich vom Blitz erschlagen werden (Bedingung), beträgt aber nur 3/80 Millionen, wenn es sich um Deutschland handelt.

Übertragen auf 9/11 bedeutet dies: Nehmen wir an, die Wahrscheinlichkeit, dass alle tragenden Teile gleichzeitig versagen, ist eins zu hunderttausend. Wenn wir jetzt Millionen von Jahre in die Zukunft schauen und jedes Jahr ein solches Ereignis stattfindet, könnten wir erwarten, dass im Schnitt alle hunderttausend Jahre ein Turm in sein eigenes Fundament fällt. Ich habe das in meinem Focus Money-Artikel so beschrieben:

Laut Gage (dem Architekten) ist die Wahrscheinlichkeit dafür, dass die Feuer exakt gleichzeitig alle tragenden Teile schädigten, gleich null. Aber selbst wenn die Wahrscheinlichkeit beispielswei- se bei zehn Prozent läge, ist zu bedenken, dass an diesem Tag drei Gebäude symmetrisch in sich zusammenstürzten. Die Wahrschein- lichkeit dafür, dass das dreimal am selben Tag passiert, wäre dann 0,1 (zehn Prozent) mal 0,1 mal 0,1 mal 100, also 0,1 Prozent. Mit anderen Worten: Selbst wenn man die Chancen für so ein Ereignis vergleichsweise hoch einschätzt, liegt die Wahrscheinlichkeit dafür, dass die offizielle Theorie falsch ist, bei 99,9 Prozent.

Daraufhin schrieb ein Leser im Blog: Da der erste Turm einstürzte, ist die Wahrscheinlichkeit auch für den zweiten Turm höher. Das ist nicht komplett falsch, schließlich könnte ein Konstruktionsfehler vorliegen, aber: Vielleicht ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass der Turm zusammenbricht, aber nicht, dass er symmetrisch in sein eigenes Fundament fällt. Egal wie die Türme konstruiert wurden, Newtons Gesetze gelten trotzdem. Nach wie vor müssen alle tragenden Teile gleichzeitig versagen. Die Wahrscheinlichkeit dafür erhöht sich also nicht, selbst wenn wir wissen, dass der erste Turm eingestürzt ist. Zumal die Flugzeuge in unterschiedlichen Winkeln auf unterschiedlichen Etagen einschlugen. Außerdem sind 10 Prozent ohnehin viel zu hoch angesetzt. Aber was wäre, wenn wir die Wahrscheinlichkeit auf völlig unrealistische 50 Prozent hochschrauben würden? Die Rechnung sähe dann so aus: 0,5 mal 0,5 mal 0,1. Die Wahrscheinlichkeit für WTC 7 erhöht sich nicht, weil der Turm von keinem Flugzeug getroffen wurde. Das Ergebnis der Rechnung ist 2,5 Prozent. Das heißt, selbst bei vollkommen unrealistisch hohen Schätzungen liegt die Wahrscheinlichkeit dafür, dass so etwas nicht passiert, bei 97,5 Prozent. Dazu muss berücksichtigt werden, dass es unzählige weitere »Zufälle« gab.

Ich zähle hier nur einige offiziell bestätigte von ihnen auf: Keines der Flugzeuge wurde nach offizieller Version abgefangen, obwohl das reine Routine ist und etwa hundertmal im Jahr passiert. Da dies noch nie dane- bengegangen ist, liegt die Wahrscheinlichkeit dafür in der Nähe von null. Aber selbst, wenn sie 50 Prozent betrüge, haben wir bei drei nicht ab- gefangenen Fliegern (der vierte wurde höchstwahrscheinlich abgefangen, auch wenn das geleugnet wird) wieder eine Wahrscheinlichkeit von 97,5 Prozent, dass so etwas nicht passiert. Wir müssen aber die Gesamtereig- nisse dieses Tages alle miteinander verknüpfen. Das heißt, wir müssen die Wahrscheinlichkeiten für die drei Türme und die drei Flugzeuge alle mit- einander multiplizieren, also 0,5 hoch sechs rechnen, was gleich 1,6 Prozent ist. Die Wahrscheinlichkeit, dass so etwas nicht passiert, liegt also bei 98,4 Prozent.

Ein Statistiker würde das anders ausdrücken, etwa so: Die Wahrscheinlichkeit, dass kein Zufall vorliegt, beträgt x Prozent, bei einer Irr-tumswahrscheinlichkeit von y Prozent (Konfidenzniveau). Auch sind diese Ereignisse nicht unabhängig voneinander. Schließlich könnte zum Beispiel die Kommandozentrale für die Flugüberwachung ausgefallen sein, dann würden natürlich alle Flugzeuge nicht abgefangen werden. Aber die Wahrscheinlichkeiten sind so extrem niedrig, dass wir keine genaue Rechnung machen müssen. Ich will Ihnen nur ein Gefühl für Kommissar Zufall geben. Schließlich liegt die Wahrscheinlichkeit dafür, dass ausgerechnet am 11. September 2001 die Kommandozentrale ausfällt, in der Nähe von null. Ebenso wie die Tatsache, dass ausgerechnet am selben Tag Übungen mit entführten Flugzeugen abgehalten wurden, was teilweise die Erklärung für das Nichtabfangen ist. Jeder Militärexperte weiß aber, dass solche Übungen strikt von der realen Welt getrennt werden, eben um solche Schwierigkeiten zu vermeiden. Gesunder Menschenverstand sagt uns selbiges.

Ich zähle jetzt weitere Zufälle aus der offiziellen Theorie auf, die Sie ruhig vollkommen übertrieben mit 50 Prozent versehen dürfen:

Der Angriff auf das Pentagon passierte exakt im renovierten und daher unbesetzten Bereich. – Das »Flugzeug« wurde nicht abgeschossen, obwohl das Pentagon zu den am meisten gesicherten Ge- bäuden der Welt gehört, und alle Welt im Fernsehen sah, dass Amerika attackiert wird. – Keine Fotos existieren von der Penta- gon-Boeing, trotz zahlreicher Überwachungskameras. – Die Flugschreiber der WTC-Flieger wurden nicht gefunden (angeblich, in Wirklichkeit laut Zeugen schon), obwohl die Flugschreiber sonst immer geborgen werden. – Mohammed Atta soll sein Testament auf den eigenen Todesflug mitgenommen haben! – Der Koffer, der es enthielt, wurde »zufällig« nicht verladen. – Atta und Kollegen haben einen Zubringerflug benutzt, der nur zehn Minuten Zeit zum Umsteigen ließ, beim wichtigsten Vorhaben ihres Lebens! – Alle Flüge gingen von Flughäfen ohne Überwachungskameras (zumindest gibt es keine Bilder), obwohl ihnen das piepegal sein konn- te, wenn sie ohnehin sterben. – Die Piloten konnten nicht einmal eine Cessna ordentlich fliegen. Selbst wenn doch, haben sie nie eine Boeing geflogen und dann Flugmanöver ausgeführt, mit denen selbst geübte Piloten Schwierigkeiten hätten. – Viele Piloten sagen sogar, dass das Pentagon-Manöver selbst für geübte Piloten un- möglich ist. – Im Auto am Flughafen wurden Bedienungsanleitungen für die Boeings gefunden. Wurde noch mal rasch nachgelesen, wo der Steuerknüppel ist? – Ein Pass eines Entführers überlebte auf magische Weise den WTC-Crash. – Übungen mit entführten Flugzeugen fanden statt. – Der einzige Zeuge dafür, dass die Entführer Araber waren und Teppichmesser benutzten, ist mit Ted Olson ausgerechnet der Anwalt von George W. Bush! – Er will mit seiner Frau über ihr Handy in einem der Flieger telefoniert haben, was nach Meinung vieler Experten in der Flughöhe unmöglich ist. – Der Hauptverdächtige Osama bin Laden stand (mindestens zur Zeit der russischen Besetzung Afghanistans) in den Diensten des CIA. – Seine Familie macht Geschäfte mit dem Bush-Clan. – Bin Laden wird noch nicht einmal vom FBI für die Anschläge gesucht. – Bilder von geschmolzenem Stahl am WTC, obwohl Kerosin nicht heiß genug wird. – Larry Silverstein pachtet die asbestverseuchten Gebäude wenige Monate vor 9/11 und versichert sie kurz zuvor in Milliardenhöhe gegen Terror. – Erstmals in der Geschichte der USA soll mit Dick Cheney einem Zivilisten der Oberbefehl über die Luftabwehr übertragen worden sein. – Die Standardprozedur zum Abfangen von Flugzeugen soll dahingehend geändert worden sein, dass zuerst Rücksprache beim Verteidigungsministerium zu halten sei. – und so weiter

Ich könnte noch endlos weitermachen. Alleine die obigen Zufälle summieren sich inklusive WTC-Zusammenbrüche und fehlende Abfangmanöver auf 25. Bei einer völlig unrealistisch hohen Wahrscheinlichkeit von 50/50 für das jeweilige Einzelereignis beträgt die verbundene Wahrscheinlichkeit 0,5 hoch 25. Ich habe gar keinen Rechner gefunden, der das Ergebnis ausweist. Die meisten Rechner spucken 0 als Ergebnis aus. 0,5 hoch 20 ist 0,0001 Prozent. Wir können also zu 99,9999 Prozent sicher sein, dass es sich nicht um einen Zufall handelt. Wenn Sie die Ereignisse mit einer Wahrscheinlichkeit von 10 Prozent veranschlagen, landen Sie schon nach drei »Zufällen« bei einer Sicherheit von 99 Prozent. Gemäß meiner fünften Regel können wir also mit Fug und Recht behaupten, dass es unmöglich ist, dass die offizielle Theorie stimmt. Oder für Statistikfans: Für alle diese Zufälle können wir auf sehr hohem Konfidenzniveau – weit über 99 Prozent, auch bei korrekter Berechnung – bei verschwindend geringer Irrtumswahrscheinlichkeit annehmen, dass es eine gemeinsame Ursache gibt: die Verwicklung der Regierung in die Anschläge. So würden sich beispielsweise das Nichtverladen des Koffers von Atta, der auf wundersame Weise unversehrt gebliebene Pass eines Attentäters oder das Auffinden der Fluganleitungen damit erklären, dass falsche Spuren gelegt werden sollten. Auch das Vertuschen der Sprengungen und das nicht erfolgte Abfangen der Flugzeuge ist so erklärbar, auch wenn über das Motiv für die Sprengungen (maximale Schockwirkung, Profit durch die Versicherung der asbestverseuchten Gebäude, Gold unter dem WTC, Verwischen der Spuren in der Schaltzentrale WTC 7 …) nur spekuliert werden kann. Ein Beispiel zur korrekten Berechnung: Um herauszufinden, wie wahrscheinlich es ist, dass Attas Koffer nicht verladen wurde, müsste man die Anzahl nicht verladener Koffer durch die Anzahl aller Passagiere mit Gepäck teilen und mal 19 multiplizieren, da jeder nicht verladene Koffer eines Attentäters eine Spur enthalten haben könnte. Auf 50 Prozent kommt man dabei niemals, weil das heißen würde, dass jeder achtundreißigste Koffer, also praktisch bei jedem Flug mindestens einer, vergessen wird.

Hinzu kommen die zahlreichen Merkwürdigkeiten, über die nie berichtet wird. Zum Teil sind sie umstritten, was auch an Desinformationstaktiken liegt (dazu später mehr):

Der angebliche Militärsprengstoff Nanothermit wurde von Professor Steven Jones und Kollegen im Staub des WTC gefunden. Jones und seine Wissenschaftskollegen riskierten mit der Publikation ihrer Ergebnisse Reputation und Karriere. Er selbst wurde nach eigenen Aussagen in die Frühpensionierung gedrängt. – Die WTC-Flugschreiber wurden laut Zeugen gefunden, die Daten aber nicht veröffentlicht. – Zahlreiche Zeugen, inklusive Hausmeister William Rodriguez, berichten von Sprengungen in WTC 1 und 2, zum Teil noch vor dem Einsturz der Gebäude. – Barry Jennings berichtet von Sprengungen und Leichen im WTC 7, noch vor dem Einsturz von WTC 1 und 2 und zum Teil vor dem Einschlag des zweiten Flugzeugs. Er stirbt unter ungeklärten Umständen zwei Tage vor Veröffentlichung des Reports der Regierungsbehörde NIST über WTC 7. – Der Rettungshelfer Kevin McPadden hörte sogar den Countdown zur Sprengung des WTC 7. – Zeugen berichten, dass es kurz vor den Anschlägen Notfallübungen und Abschaltungen der Stromzufuhr und Bauarbeiten in den Zwillingstürmen gab. – Die angeblichen Attentäter sollen zum Teil auf Militärbasen trainiert haben, sie wurden vom FBI überwacht. – Es gab zahl-reiche Warnungen von regierungsnahen Quellen an Privatpersonen. – Die Behörden inklusive George W. Bush persönlich erhielten laut New York Times Dutzende von Vorwarnungen über Flugzeug- entführungen inklusive Selbstmordmissionen; laut ABC erhielt alleine die Luftfahrtbehörde FAA mindestens 52 Warnungen in den sechs Monaten vor den Anschlägen, und so weiter und so weiter.

Wer nach all diesen Fakten und nach intensiver Recherche noch die offizielle Theorie glaubt, fällt entweder auf die offizielle Propaganda herein oder ist einfach etwas langsam zwischen den Ohren. Ich meine hier wohlgemerkt nicht den Durchschnittsbürger, der sich nicht intensiv oder – und das dürfte häufiger der Fall sein – gar nicht mit den Fakten beschäftigt. Die meisten sind zu sehr damit beschäftigt, die Zinsen der Staatsschulden abzutragen, was in unserem Papiergeldsystem viel Zeit in Anspruch nimmt. Das eigentlich Ärgerliche ist, dass im Gegenteil diejenigen, die nach den Fakten gehen, für verrückt erklärt werden.

Es ist für die Beurteilung der Sache auch nicht entscheidend, ob Professor Steven Jones oder Professor James Fetzer Recht hat. Letzterer vertritt die These, dass auch unkonventionelle, geheime Waffen eingesetzt wurden, um die Türme zu Fall zu bringen. Es ist auch nicht wichtig, ob die kleine Fraktion Recht hat, die die These vertritt, dass überhaupt keine Flugzeuge ins WTC gerast sind (No-Planes-Theorie). Sie argumentieren, dass Aluminium kein Stahl durchschlagen kann, und sind ziemlich unbeliebt in der Wahrheitsbewegung, weil durch sie die ganze Gruppe der WTC-Zweifler als ein Haufen von Spinnern dasteht. Zur Beurteilung, ob es sich um einen »Inside-Job« handelt, also Teile der Regierung oder der Geheimdienste hinter dem Anschlag stecken, ist es nicht wichtig, was genau passiert ist. Entscheidend ist, was sicher nicht geschehen ist.

Einfache Logik führt auch zu folgender Schlussfolgerung: Es gibt unter den Skeptikern unter anderem solche, die glauben, dass die Re- gierung das Ganze nicht selbst veranstaltet hat, allerdings geschehen ließ (»Let it happen on purpose«). Das können wir aber praktisch ausschließen. Wenn arabische Terroristen die Türme gesprengt hätten, gäbe es keinen Grund, dies zu verheimlichen. Also müssen diejenigen, die das vertuschen, hinter den Anschlägen stecken. Daraus folgt, dass die Geheimdienste selbstredend gleichzeitig mit den Anschlägen auch Desinformationstaktiken ausgetüftelt haben, um die Wahrheitsbewegung zu zersetzen. Daraus erklären sich viele Widersprüche innerhalb der alter- nativen Theorien.

Zu Regel 6 und 7: Das Nanothermit wäre ein forensischer Beweis. Aber solange kein Gericht feststellt, dass das Material korrekt gefunden und untersucht wurde, ist es eben kein Beweis. Viele Leute glauben, dass es schwer sei, eine solche große Verschwörung zu vertuschen. In Wirklichkeit müssen die Täter aber nur einen einzigen Mann in der Hand haben oder »überzeugen«: den Oberstaatsanwalt von New York. Das war zur fraglichen Zeit Eliot Spitzer. Als dieser im Zuge der Finanzkrise sein Gewissen wiederentdeckte und die Banken anklagen wollte, verlor er seinen Job. Mindestens das wäre ihm wohl passiert, wenn er für 9/11 einen Prozess eröffnet hätte. In den USA gibt es noch die Möglichkeit, Zivilprozesse anzustrengen, was Hunderte Opferangehörige bis heute versuchen. Bislang wurden alle diese Bemühungen abgeschmettert. Da die Richter verpflichtet sind, sich mit den Beweisen auseinanderzusetzen, können wir praktisch ausschließen, dass die Prozesse verweigert werden, weil die Richter die Kläger für Spinner halten. Die traurige Schlussfolgerung daraus ist, dass das gesamte Justizsystem der USA offensichtlich korrupt ist beziehungsweise den Richtern der Mut fehlt.

Zu Punkt 7, den Zeugen: Zeugen können immer irren oder lügen. Es ist auch davon auszugehen, dass Desinformationsagenten platziert wu den, um die Wahrheitsbewegung zu diskreditieren. Daher sollten nur Zeugenaussagen beachtet werden, die im Einklang mit den anderen von mir aufgestellten Prinzipien stehen. Die Zeugen und die verschiedenen Theorien, was genau passiert ist, sind zur Ermittlung der wahren Täter wichtig. Für die Entscheidung, ob es sich um einen »Inside-Job« handelt, spielen sie eine untergeordnete Rolle.

Zum zweiten und dritten Kriterium: Informationen sind immer un gleich verteilt. Selbst siamesische Zwillinge nehmen ihre Umwelt unterschiedlich war. Daher kommt dieser Erkenntnis für mich der Rang eines Naturgesetzes zu. Das ist nicht wörtlich zu nehmen, sondern es geht darum, dass es unumstößliche Gesetzmäßigkeiten sind. Wir müssen uns daher beispielsweise nicht überlegen, wie der Staat das Geldsystem ge- nau gestalten sollte. Er kann es nämlich nicht. Also muss er es dem Markt überlassen, denn nur dieser ist in der Lage, die unterschiedlich verteil-ten Informationen zu verarbeiten: Durch die Handlungen der Akteure, durch Angebot und Nachfrage fließen die Informationen in die Preise der Güter ein. Der Preis nimmt also eine Signal-, sprich eine Informati-onsfunktion für jeden einzelnen Marktteilnehmer wahr. Ebenso hat für mich das Moral-Hazard-Problem den Rang eines Naturgesetzes. Wenn Informationen unterschiedlich verteilt sind, wird es auch jemanden ge- ben, der das ausnützt. Das muss allerdings im Zusammenhang mit den Wahrscheinlichkeiten gesehen werden. Folgendes Beispiel zum Moral Hazard macht das klar. Wenn Sie auf der Straße eine Brieftasche mit 500 Euro liegen lassen, wird es jemand geben, der sich das Geld einsteckt, besonders wenn sich derjenige unbeobachtet fühlt, die Informationen also sehr zu seinen Gunsten verteilt sind. Wir können aber nicht sagen, wer und wie viele sich das Geld einstecken würden. Wir können nur sagen, dass es jemanden gibt, der es tun wird, wenn wir das Experiment häufig genug wiederholen. Das bedeutet für die Politik zum Beispiel, dass es immer jemanden geben wird, der die Bevölkerung belügt, um seine Ziele zu erreichen.

Zum Sherlock-Holmes-Gesetz: Das Prinzip stammt natürlich nicht vom Erfinder des Detektivs, Arthur Conan Doyle, aber er hat es berühmt gemacht. Es kommt hier an letzter Stelle, weil es nicht so trennscharf ist, wie es klingt. Zu oft kennen wir gar nicht alle Alternativen (Informations- asymmetrie!) – und würden so vielleicht die korrekte Erklärung übersehen.

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