EF Interview

Hier ist das Interview mit “eigentümlich frei” im Wortlaut:

ef: Sie haben eine neue Partei, die Partei der Vernunft, gegründet. Gab es
einen konkreten Anlass, der Sie aktiv werden ließ?
Janich: Zu Jahresbeginn schrieb ich aus Zorn über die geplante CO2-Steuer
eine Kolumne. Ich skizzierte folgendes Parteiprogramm: Erstens: Schluss mit
dem Global-Warming-Blödsinn! Es ist wissenschaftlich klar widerlegt, dass
der Mensch signifikanten Einfluss auf das Klima hat. Zweitens: eine Flat Tax
von 25 Prozent, drittens die Abschaffung des Kündigungsschutzes. Dann
forderte ich die Leser auf, mir zu schreiben, wenn Sie so eine Partei wählen
würden. Ich gab das Versprechen ab, sie zu gründen, wenn ich genug Antworten
bekäme. Und die kamen. Wir hatten die beste Leser-Resonanz in der Geschichte
von „Focus“. Das ist besonders bemerkenswert, weil ich zum einen eine
unglaubwürdige Forderung – CO2 – und zum anderen eine sehr unpopuläre,
Kündigungsschutz, anbot. Ich löse daher das Versprechen ein und bringe die
Partei auf den Weg.
ef: Braucht Deutschland denn ausgerechnet eine neue Partei?
Janich: Ein klares Ja! Im Bundestag sitzen fünf sozialistische
Einheitsparteien und die FDP. Die FDP ist in Wirklichkeit nicht liberal.
Berufsstände wie die Apotheker werden geschützt, weil das klassische
FDP-Wähler sind.
ef: Was sind denn, in wenigen Worten, die Kernanliegen Ihrer neuen Partei?
Janich: Das Kernanliegen ist die Umsetzung von Artikels zwei im Grundgesetz,
der Vertragsfreiheit garantiert. Die wird durch immer neue Gesetze
ausgehöhlt. Wir fordern mindestens eine Flat Tax von 25 Prozent. Langfristig
wollen wir die direkten Steuern auf Einkommen, Löhne und Unternehmensgewinne
komplett abschaffen. Das ist seriös durch das Streichen von Subventionen und
unnötigen Ausgaben gegenzufinanzieren. Auch die diversen Abgaben auf Energie
sind ein unzulässiger Eingriff in unsere Freiheit. Die FDP ist für einen
echten Liberalen gar nicht wählbar. Unser undurchsichtiges Steuersystem
wurde maßgeblich von dieser Partei mitverbrochen! Generell sind wir dafür,
dass sich der Staat auf seine eigentlichen Aufgaben beschränkt: Justiz,
Landesverteidigung und in Maßen Infrastruktur.
ef: Ein großer Teil Ihrer Wut scheint aus Enttäuschung über die FDP zu
resultieren. Waren Sie einmal Mitglied dieser Partei?
Janich: Nein, ich war nie Mitglied, habe aber immer FDP gewählt und werde
das so lange tun bis wir selber antreten. Es ist immerhin die einzige
Partei, die – zumindest theoretisch – weniger Staat will. Mir ist auch
bewusst, dass die Partei der Vernunft der FDP Stimmen wegnehmen würde. Wenn
die FDP dadurch aus dem Bundestag fliegen würde, wäre das kontraproduktiv.
Aber es führt kein Weg an einer neuen Partei vorbei. Mein Schlüsselerlebnis
war, als kurz vor der Wahl der Baukonzern Holzmann pleite ging. Sabine
Christiansen befragte Guido Westerwelle in ihrer Talkshow, ob der Staat das
Unternehmen pleite gehen lassen soll. Und Westerwelle brachte es nicht
fertig, einfach „Ja“ zu sagen. Natürlich muss der Staat ineffiziente
Unternehmen bankrott gehen lassen. Dadurch geht nicht ein einziger
Arbeitsplatz verloren. Die Bauaufträge werde ja nicht weniger. Sie werden
nur von anderen Firmen erledigt, die besser wirtschaften. Indem ich Holzmann
mit Staatshilfen am Leben erhalte, werden nicht subventionierte,
möglicherweise flexiblere, mittelständische Unternehmen in die Pleite
getrieben, weil sie ohne Staatshilfen nicht konkurrenzfähig sind. Aber wenn
Mittelständler pleite gehen, wie es Tausenden jedes Jahr passiert, dann
interessiert es die Politik nicht. Weil man damit keine Schlagzeilen machen
kann. Was mich so erschüttert hat: Wenn es nicht einmal der Vorsitzende
einer Zehn-Prozent-minus-X-Splitterpartei wagt, die Wahrheit auszusprechen,
wo soll das hinführen? Unter den FDP-Wählern sind ohnehin keine
Holzmann-Arbeiter. Trotzdem traut sich Westerwelle nicht.  Damit sind wir
beim Kernthema: Mut. Das Motto unserer Partei heißt bewusst: Mut –
Wahrheit – Freiheit. Nur wenn wir den Mut haben, die Wahrheit auszusprechen,
werden wir Freiheit erlangen. In unserem Land müssen sich diejenigen, die
für Marktwirtschaft eintreten, immer entschuldigen. Selbst die Verfechter
sagen meist: „Ja, aber wir haben ja eine soziale Marktwirtschaft. Das ist ja
ganz was anderes als die bösen Amerikaner haben…“ In Wirklichkeit streben
sowohl die USA als auch Europa eine sozialistische Planwirtschaft an.  Das
wichtigste Thema aktuell hierbei – und das verstehen die meisten Menschen
nicht im Ansatz – ist die globale Erwärmung. Dadurch, dass CO2, die
Grundlage unseres Lebens, in jedem Produktionsprozess anfällt, können
Politiker jedes Produkt mit einer beliebigen Steuer oder Abgabe belegen. Je
nach Höhe der Abgabe sinkt die Nachfrage nach dem Gut. So kann also ein
Zentralkomitee, in unserem Fall die EU-Kommission, sozialistische
Produktionssteuerung betreiben. Und die Bürger finden das – in ihrer
grenzenlosen Dummheit beziehungsweise Ignoranz – auch noch gut. In den USA
wurde es besonders geschickt eingefädelt. Bush durfte scheinbar
dagegenhalten und jetzt kommt Heiland Obama und setzt die Agenda durch. Auch
McCain hätte im Notfall die Treibhauslüge unterstützt.
ef: Was hat das mit der FDP zu tun?
Janich: Sehr viel. Ich weiß aus sicherer Quelle, dass der gesamten
FDP-Führung bewusst ist, dass die menschengemachte globale Klimaerwärmung
Betrug ist. Mir liegen schriftliche Aussagen dazu vor, in denen es heißt:
„Wir wissen das, aber wir können keine Politik gegen die öffentliche Meinung
machen.“ Und das von einer Splitterpartei, die vermutlich keine Ökos unter
ihren Wählern hat! Übrigens: Ein Grüner müsste für mehr CO2-Ausstoß sein,
weil CO2 zwar nicht die Erde erwärmt, aber das Pflanzenwachstum stark
anregt. Aber es ist nicht nur so, dass die FDP feige ist, es ist noch viel
schlimmer. Die grüne Bewegung ist von Hans Dietrich Genscher und seinem
Staatssekretär Günter Hartkopf ins Leben gerufen worden. Als die grüne Idee
in Deutschland nicht so richtig Fuß fassen wollte, gründete Hartkopf mit
Steuergeldern Bürgerinitiativen, die sich für den Erhalt der Umwelt
einsetzten. Der Erhalt der Umwelt ist ja nichts Schlechtes. Wer aber hinter
die Kulissen blickt erkennt, dass mit dem Umweltthema von interessierten
Kreisen eine ganz andere Agenda verfolgt wird; mit Angst die Menschen zu
kontrollieren! Die Partei der Vernunft ist die einzige, die wirklich für
mehr Freiheit eintritt, und die einzige, die diesen CO2-Wahnsinn stoppen
will.
ef: Wie bewerten Sie in wenigen Worten die aktuelle Finanzkrise und welche
Lösungen schlagen Sie vor?
Janich: Die Finanzkrise ist ein sehr gutes Beispiel dafür, welcher
Gehirnwäsche die Menschen unterliegen. Fast alle denken, der Kapitalismus
sei daran schuld. Das exakte Gegenteil ist der Fall! Wenn die Menschen nur
lesen und denken könnten, wüssten sie es sofort. Der Finanzmarkt ist der
einzige Markt, der auf der ganzen Welt von einem Zentralkomitee zentral
gesteuert wird. Das ist nicht mal geheim, denn das Komitee heißt ja auch
Zentralbank. Sie legt, einmalig in einer Marktwirtschaft, sowohl den Preis
des Gutes – den Zins – als auch die Menge des Gutes, nämlich die Geldmenge,
fest. Wer könnte also schuld sein, wenn dieser Markt zusammenbricht?
Richtig, das Zentralkomitee und damit der Staat, der dieses Notenbanksystem
geschaffen beziehungsweise zugelassen hat. Die einzige Lösung ist ein
Goldstandard, für den die Partei der Vernunft eintritt. Jedes
Papiergeldsystem muss zusammenbrechen. Erst wenn das Geld durch einen realen
Wert wie Gold unterlegt wird, kann es bestehen. Hierzu kann ich jedem die
Lektüre von Roland Baader empfehlen, der ja auch für Ihre Zeitschrift
regelmäßig schreibt.
ef: Wieviele Mitglieder haben Sie derzeit?
Janich: Wir haben noch gar keine Mitglieder. Wir sind erst eine Bewegung.
Nur wenn sich genügend Menschen für unseren Newsletter anmelden, gründen wir
die Partei defacto. Wir wollen nicht die hundertste Splitterpartei sein,
sondern gehen nur an den Start, wenn wir uns Chancen ausrechnen. Ich schätze
das Potential für solch eine Partei auf bis zu 30 Prozent, wenn sie erst
bekannt wäre und zum Beispiel prominente Köpfe hätte.
ef: In der Tat ist eine neue Partei ohne Prominente fast ohne jede Chance.
Wenn Sie sich vier prominente Mitstreiter aussuchen könnten, wer könnte und
sollte in ihrer Partei dabeisein?
Janich: Also mein Dreamteam bestünde aus Friedrich Merz, Paul Kirchhof,
Oswald Metzger und Wolfgang Clement. Die haben zwar alle Probleme mit dem
Treibhaus-Thema, aber wissen vermutlich in Wirklichkeit Bescheid. Nun ist
aber das Leben kein Wunschkonzert. Wir haben alle angefragt und noch nicht
einmal eine Absage erhalten, sondern gar keine Antwort. Meine Hoffnung ist,
dass unsere Bewegung, wie viele andere im Internet, irgendwann so stark
wird, dass sich der eine oder andere traut, auf den fahrenden Zug
aufzuspringen.
ef: Was möchten Sie konkret tun, um Ihre Ideen bekannter zu machen?
Janich: Wir versuchen es zunächst im Internet. Auch aberwitzige Kettenbriefe
oder sowas wie der Knut-Blog haben sich von selbst verbreitet. Zusätzlich
müssen wir an die Presse ran, was sich aber als extrem schwierig gestaltet.
Ich habe bereits mehrere Chefredakteure, auch „befreundete“, angesprochen.
Niemand traut sich, was unter anderem an dem CO2-Thema liegt. Auf
Mitstreiter von uns ist wegen dieses Themas bereits erheblicher Druck
ausgeübt worden. Einer wurde von seinem größten Kunden gezwungen, sein Bild
von der Webseite zu entfernen. Kyoto wird Deutschland bis zu 900 Milliarden
Euro kosten. Das fließt natürlich in die Taschen derer, die das Märchen
verbreiten. Damit ist aber auch klar, dass es um sehr viel Geld geht, die
Gegner also mächtig sind. Dennoch: Wir werden dem Druck nicht nachgeben“
ef: Wann ist mit einer ersten Wahlteilnahme zu rechnen?
Janich: Wir hoffen es bis 2009 hinzubekommen. Aber es wird knapp. Da wir zum
Glück keine Profipolitiker an Bord haben, macht das jeder neben seiner
regulären Arbeit. Dadurch geht aber auch alles langsamer als es
wünschenswert wäre.

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