Die Banalität des Bösen

Gerade habe ich den Film „Der Vorleser“ basierend auf dem Roman von Bernhard Schlinck gesehen. In der Geschichte geht es um die KZ-Aufseherin Hanna Schmitz, die lieber lebenslänglich ins Gefängnis geht als vor Gericht zuzugeben, dass sie nicht lesen kann, was sie entlastet hätte. Für Ihre Taten entschuldigt sie sich damit, dass das nunmal Ihre Aufgabe gewesen wäre. Sie hatte keine innere Überzeugung oder gar eine Meinung zu dem politischen Regime damals. Viele haben damals mitgemacht, keiner wollte es danach gewesen sein. Nur Räder im Getriebe. Der Film behandelt das ewige Thema, wie konnte es soweit kommen?

In den letzten Tagen haben wir im Rahmen der Organisation der Indect-Demos Erfahrungen gemacht, die einen erschrecken müssen. Zum einen habe viel zu wenige Menschen mitgemacht, um gegen ein größenwahnsinniges Orwellsches Überwachungsprojekt zu protestieren. Viel schlimmer aber war noch wie mit denjenigen umgegangen wurde die nicht zusehen wollten, sondern etwas tun.

Wir als Partei der Vernunft haben uns angeboten, die Demos mitzuorganisieren. Wir haben das freiheitlichste, antitotalitärste Parteiprogramm, das je auf deutschem Boden existiert hat. Wir sind der Meinung, dass kein Mensch das Recht hat über andere zu herrschen. Jeder Mensch sollte ungeachtet seiner Herkunft, Hautfarbe, Nationalität oder Religion dasselbe unveräußerliche Recht auf den Schutz seines Lebens und der Früchte seiner Hände Arbeit – sein Eigentum – haben.

Unsere Mitglieder wollen nicht zusehen. Sie treten für Ihre Überzeugungen öffentlich ein. Sie engagieren sich in Ihrer Freizeit und vernachlässigen dabei so manches mal ihre Freunde und ihre Familie. Diese Menschen wurden in den letzten Tagen von Linken und Linksextremen, darunter Amtsträger der Piraten, als Nazis beschimpft. Im Gegensatz zu Hanna Schmitz sind die Verleumder nicht völlig uninteressiert an Politik. Im Gegenteil, sie behaupten von sich sie wären „Antifaschisten“.

Derjenige von uns, der die Demo in Dortmund organisiert hat, kam als jüdischer Kontingentflüchtling nach Deutschland. Können Sie sich vorstellen wie sich so jemand fühlt, wenn er nach Deutschland kommt, für die Freiheit jedes Einzelnen und dagegen, dass jemals Menschen anderen Menschen so etwas wieder antun können, kämpft und dann als Nazi beschimpft wird? Derjenige, der die Demos in Bayern organisiert hat, ist mit eine Einwandererin verheiratet, libertär wie wir alle und muss sich als „rechtsradikal“ beschimpfen lassen. Das kann bei beiden erheblichen beruflichen und privaten Schaden anrichten. Die Verleumder schreckten nicht einmal dafür zurück auf Ihre eigenen Leute loszugehen, die uns verteidigten und erklärten, dass wir alles andere als rechts sind.

Wer ist schlimmer? Diejenigen, die unpolitisch sind und machen was man ihnen befiehlt oder diejenigen die aus Überzeugung handeln und andere mit Gewalt dazu zwingen wollen nach Ihren Vorstellungen zu leben? Was würden diese Leute, die uns verleumden, tun, wenn sie die Macht hätten Andersdenkende wieder in Lager zu stecken? Schon jetzt versuchen Sie uns als Libertäre in ein gesellschaftliches Lager zu sperren. Rufmord ist kein Kavaliersdelikt. Neben den beruflichen Nachteilen erleiden die derart Angegriffenen auch seelische Schmerzen. Besonders schwer wiegt, dass wir ja auch für die Freiheit derer eintreten, die uns verleumden. Und das fügen uns diese Leute auch schon zu obwohl sie noch gar keine Macht haben. Was tun sie erst wenn sie das Gewaltmonopol des Staates in der Hand halten?

Ich will gar nicht daran denken. Aber ich will Ihnen an dieser Stelle sagen, wie unglaublich stolz ich bin eine Partei gegründet zu haben, in der sich Menschen engagieren, die sich von Rufmord und Verleumdung nicht abschrecken lassen. Die zu Ihrer Überzeugung, dass jeder Mensch frei geboren wird, stehen. Die nie wieder zuschauen wollen, wie eine kleine Clique machtbesessener Psychopathen die Herrschaft über alle an sich reisst. Diese Menschen haben aus der Geschichte gelernt. Die Verleumder sind die Gesinnungsblockwarte von heute. Lasst uns beten, dass nicht die echten Blockwarte von morgen daraus werden.

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