Bilderberger Roland Koch bereitet Kanzlerschaft vor

 

Für die Mainstream-Medien kommt der Rücktritt von Roland Koch als Ministerpräsident von Hessen überraschend, für aufmerksame Beobachter nicht. Der ausgebuffte Macht-Politiker hat von drei strategischen Varianten für die Erlangung der Kanzlerschaft die Klügste gewählt. Variante Eins wäre gewesen, als Finanzminister nach Berlin zu gehen, aber er hätte nur schlechte Botschaften verkünden müssen. Variante Zwei wäre, einen Streit mit der Kanzlerin zu inszenieren und im Zorn zurückzutreten. Das wäre ihm aber von den konsensverliebten Deutschen als illoyal ausgelegt worden. Variante Drei ist die mit Abstand geschickteste. Kurz vorher hat er noch einmal klar gemacht, dass es ohne Sparanstrengungen nicht geht. Er hat aber den Streit nicht eskalieren lassen. Mit dem Rücktritt hat er demonstriert, dass er nicht an der Macht hängt. Das ist natürlich lächerlich, weil Koch sein ganzes Leben nichts anderes gemacht hat als um die Macht zu kämpfen.

 

Seine Entscheidung ist laut Medienberichten vor einem Jahr gefallen. Exakt zu diesem Zeitpunkt nahm er an der Bilderberger-Konferenz in Griechenland teil, wo kurze Zeit später Teil Zwei der Finanzkrise begann. Die dort anwesenden globalen Schachspieler dürften dem CDU-Politiker klar gemacht haben, wo die Reise hingeht. Ein europäisches Land nach dem anderen wird kippen, die Haushalte der Bundesländer geraten absehbar unter Druck. Wenn er sich jetzt zurückzieht, muss er die Probleme nicht verwalten und keine schlechten Nachrichten überbringen. Gleichzeitig hat er aber vor den Risiken gewarnt und wirkt im Nachhinhein kompetent.

 

Sie können sich jetzt schon die künftigen Schlagzeilen vorstellen: „Merkel bittet Koch ins Kanzleramt“ „CDU-Basis fordert Koch auf, Verantwortung zu übernehmen“ „Koch: Ich wollte mich zurückziehen, aber das Land braucht mich jetzt“ Blabla blabla. Merkel wird EU-Präsidentin, um sicher zu stellen, dass der Euro genauso „hart“ wird wie die D-Mark. Diese Variante ist für Merkel riskant, weil nicht klar ist, ob die anderen Staatschefs mitspielen. Für die globalen Schachspieler ist es egal, ob Bildberger van Rompuy Präsident bleibt, oder Bilderbergin Merkel oder irgendein anderer aus deren Reihen den Chefsessel einnimmt.

 

Die 2010er Bilderberger Konferenz findet wohl Anfang Juni in Spanien statt – im nächsten Land das kippt. Angesichts der immer größeren Aufmerksamkeit, die das Treffen auf sich zieht, könnte der Ort und die Zeit noch kurzfristig verlegt werden. Vermutlich dürften die Veranstalter auch mit der Veröffentlichung der Teilnehmerlisten nicht mehr so großzügig sein. Koch wird seinen Flug schon gebucht haben. Zeit hat er jetzt. Vielleicht wird ihm auch wie einst Walter Scheel der Vorsitz der Konferenz angetragen. Die Details sind aber nicht wichtig. Die Richtung ist klar: Das Finanzsystem kollabiert und die Elite muss ihre Kandidaten rechtzeitig für die Zeit danach präparieren.

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