Mindestlohn

Von all den fantastischen Ideen der Sozialisten ist der Mindestlohn die dümmste. Gleichzeitig stimmen ihm aber in Deutschland die meisten Menschen zu. Das verführerische an der Idee ist: Politiker können etwas versprechen, ohne dass es die Bürger etwas kostet. Schaden nehmen auf den ersten Blick nur die “bösen Unternehmen”, die ihre Arbeiter “ausbeuten”. Das hat mit der tiefverwurzelten Abneigung der Deutschen gegenüber Marktwirtschaft und Erfolg zu tun.

In Wirklichkeit ist ein Unternehmen von sich heraus sozial. Denn es bezahlt de facto sowohl die Einkommen, die Steuer und die Sozialabgaben für seine Angestellten. Gäbe es das Unternehmen nicht, gäbe es auch die dazugehörigen Arbeitsplätze nicht.

Die Abneigung der Deutschen gegenüber dem Unternehmen hat viel mit Neid und einem Missverständnis zu tun. Das Missverständnis beruht drauf, dass die Menschen glauben, der Unternehmer erhielte seine Entlohnung für seine Arbeitszeit. So heisst es oft: Der arbeitet doch auch “nur” 60 Stunden in der Woche. Wieso bekommt er dann das hundertfache von mir 40 Stunden-Arbeiter?

Die Menschen glauben auch, dass hier ungerechtfertigt Riesengewinne gescheffelt werden, nur weil die absoluten Summen so hoch sind. Das ist aber Unsinn. In Deutschland liegt die durchschnittliche Umsatzrendite eines Unternehmens nach Steuern  bei zwei Prozent. Das heisst, 98 Prozent der Wertschöpfung eines Unternehmens gehen – abgesehen von den Rohstoffen – an die Mitarbeiter und an den Staat in Form von Steuern und Abgaben. 98%!

Der Unternehmer verdient nur dann viel, wenn er viele Mitarbeiter hat. Beispiel: Ein Unternehmen erzielt pro Mitarbeiter 100 000 Euro Umsatz und zweitausend Euro Gewinn. Hat er 40 Angestellte verdient er 80 000 Euro. Hat er 400 Angestellte verdient er 800 000 Euro. Ohne mehr tun zu müssen! Daher hat die breite Masse den Eindruck: Der tut nix und scheffelt Kohle.

Aber es gibt eine sehr einfache Lösung für dieses Problem. Jeder Arbeiter der sich ausgebeutet fühlt, kann sein eigenes Unternehmen gründen! Dazu muss man kein Einstein sein. Er kann ja dann als Chef einer Würstelbude oder eines Friseurladens den Lohn zahlen, den er für soviel gerechter hält. Wenn er zum Beispiel glaubt, für ihn selbst wäre ein Lohn von 20 Euro angemessen, dann soll er den einfach seinen Angestellten zahlen. Dumm nur, dass so ein Laden keine fünf Minuten überleben würde.

Die Unternehmen zahlen genau den Lohn, ab dem es sich noch lohnt. Bei einer Umsatzrendite von zwei Prozent heisst das, dass unsere Unternehmen ihre Mitarbeiter gerade nicht ausbeuten sondern am Rande der Grenze operieren. Viel wichtiger aber: Niemand zwingt den Mitarbeiter für eine bestimmte Firma zu arbeiten. Wenn ihm der Lohn zu niedrig ist, kann er zu einer anderen Firma wechseln. Wenn seine Art der Arbeit auf den Märkten mehr wert ist, wird er auch ein Unternehmen finden, das ihm diesen Lohn zahlt.

Das Gute an unserem Programm (PDV): Da die Steuerbelastung wegfällt, springt der Nettolohn rapide an. Das heisst, der Arbeiter kann auch von einem niedrigeren Bruttolohn leben. Dadurch lohnen sich auch Arbeiten, die sich vorher nicht gerechnet haben.

Was passiert im Gegenteil bei einem Mindestlohn? Einige Arbeitsplätze werden erhalten bleiben, weil der Arbeitgeber vielleicht noch nicht an der Schmerzgrenze ist. Aber alle anderen Jobs, die sich defintiv nicht mehr ausreichend rechnen verschwinden einfach. Mit “rechnen” ist auch nicht gemeint, ab einem Gewinn von 0. Oder würden Sie sich für einen Gewinn von 0 den ganzen Ärger antun? Der Unternehmer will für sein Risiko natürlich auch eine Entlohnung. Die ist im Schnitt in Deutschland, wie erwähnt, ohnehin nur zwei Prozent. Da bleibt nicht viel Luft.  Je nach Studie geht es hier um Millionen von Arbeitsplätzen. Und das ausgerechnet in einer Zeit, wo die Arbeitslosigkeit das Hauptproblem dieses Landes ist. Dümmer geht´s nicht.