Die Machtergreifung der Banker und warum die FED eine private Bank ist

Der Chefredakteur des Compact-Magazins, Jürgen Elsässer, hat mir dankenswerterweise meinen Artikel über die Entstehung der Federal Reserve als PDF zur Veröffentlichung überlassen. In diesem Zusammenhang möchte ich darauf hinweisen, wie wichtig es ist, solche alternativen Magazine auch zu abonnieren. Ohne Finanzierung geht es nicht.

Ich weiß, dass einige Libertäre bei Compact die Nase rümpfen. Aber sie sollten folgendes bedenken: Erstens kommen dort immer wieder Libertäre zu Wort – im aktuellen Heft zum Beispiel Peter Boehringer – und zweitens handelt es sich bei den Mainstream-Lügen, die dort aufgedeckt werden, fast immer um Regierungslügen. Ein Libertärer findet dort also genug Material um seine These zu untermauern, dass Regierungen grundsätzlich gefährliche Organisationen sind, auch wenn Elsässer selbst ein Etatist ist.

In der Juli-Ausgabe befindet sich beispielsweise ein hochinteressantes Dossier darüber, dass die Deutschen keineswegs immer so obrigkeitshörig waren, sondern die eine oder andere Revolution angezettelt haben. Gründe für diese Revolutionen waren stets Steuererhöhungen, Korruption und die Geldentwertung durch das Geldmonopol des Staates. Voilà!

Womit wir wieder bei der FED wären. In meinem Artikel erwarten Sie einige Überraschungen. Unter anderem decke ich das Geheimnis auf, warum die FED privat ist. Mindestens ebenso spannend sind die Propaganda-Methoden, die bei der Durchsetzung der FED angewendet wurden. Damals wurde durch von der Finanzelite gegründete, angebliche Bürgerinitiativen verbreitet, die FED diene den Interessen der einfachen Bevölkerung. Diese Methode hat bis heute Bestand.

Ein aktuelles Beispiel liefert mein Rededuell mit Pedram Shahyar, Attac-Aktivist und ein Sprecher auf den montäglichen Mahnwachen in Deutschland.

Im Namen der Ärmsten und Schwächsten fordert er nichts weniger als eine Weltregierung und ein kommunistisches Wirtschaftsmodell. Er nennt es zwar anders, aber es ist der alte Wein in immer neuen Schläuchen. Er propagiert ein “kooperatives” Wirtschaftsmodell, das auf “Gemeinschaftseigentum” beruht. Nun ist seit tausenden von Jahren bekannt, dass das nicht funktioniert. Schon Aristoteles schrieb darüber:

Eine Sache, welche vielen gehört, wird schlechter verwaltet als eine Sache, die einem Einzelnen gehört.

Heute ist das Phänomen als Tragik der Allmende bekannt. Ludwig von Mises wies 1922 in “Die Gemeinwirtschaft” (hier kostenlos als PDF) nach, dass keine Variante des Gemeinschaftseigentums funktionieren kann, weil die Preise fehlen, die Knappheit anzeigen und so keine Wirtschaftsrechnung möglich ist. Dasselbe gilt auch für den Plan B von Andreas Popp (Wissensmanufaktur), der ebenfalls auf den Mahnwachen spricht. (Hinweis: Ich habe weder mit Andreas oder Pedram ein persönliches Problem. Es geht hier lediglich darum aufzuzeigen, dass diese Ideen schlicht nicht funktionieren können, egal wie gut sie gemeint sein mögen). Seit kurzem können Sie auch das Meisterwerk von Roland Baader – “Kreide für den Wolf” – kostenlos als Ebook downloaden, wo er in einfacher und aufrüttelnder Sprache erklärt, warum der Sozialismus nicht funktioniert, aber trotzdem so viele an ihn glauben.

Warum solche Ideen unter anderem soviel Gehör finden, ist erstens das Fehlen von ökonomischem Grundwissen und zweitens das Heilsversprechen: “Wir müssen uns nur alle lieb haben, die Reichen enteignen, und die Armut wäre beseitigt.” Dass die Reichen in einer echten Marktwirtschaft (also nicht unserem heutigen System) nur reich sein können, wenn sie investieren und Arbeitsplätze schaffen, wird einfach ausgeblendet. Ebenso die Tatsache, dass natürlich niemand mehr investieren würde, wenn man ihm jederzeit alles wegnehmen kann.

Zum Zwecke der Propaganda wird Orwellsches Neusprech eingesetzt (Auch hier heißt das nicht, dass dies absichtlich geschieht. Man erzählt eben nach, was man irgendwo gelesen hat). Pedram spricht zum Beispiel in dem Video mit mir davon, die Weltregierung sollte das Recht für jeden Menschen auf Nahrung, Bildung und Arbeit durchsetzen. Hier wird absichtlich der Begriff “Recht” mit dem Begriff “Anspruch” verwechselt. Der Anspruch schränkt aber notwendigerweise das Recht eines anderen Menschen auf sein Eigentum ein, weshalb dann kein Eigentum mehr heilig ist. Pedram will sogar Menschen enteignen, die 30 Fahrräder besitzen – es gibt also gar keine Grenze mehr.

Was Pedram hier skizziert, ist exakt das Modell das H. G. Wells in “The New Word Order” beschreibt. Auch Wells verlangt eine Weltregierung, die das Recht auf “Essen, Medizin, Bildung und Arbeitsplätze” durchsetzt. Das IST die Neue Weltordnung, die aus oben genannten Gründen in einer totalitären Diktatur enden muss, auch wenn das nicht allen ihren Vertretern bewusst ist. Sicherlich ist das auch Pedram nicht klar, sonst würde er diese Position nicht so offen vertreten und sogar mit mir diskutieren.

Der Propagandatrick jedes Diktators, jeder Regierung, zu jeder Zeit, ist es, den Menschen weis zu machen man diene den Armen. Die Machtelite denkt, die Masse der Menschen wäre unfähig, diesen Taschenspielertrick zu durchschauen.

Die unendliche Tragik dabei: Auf viele Menschen trifft das tatsächlich zu. Gerade die Ärmsten und Schwächsten würden unter dieser Neuen Weltordnung am meisten leiden. Und sie sind es, die am häufigsten auf diesen Trick hereinfallen. Das ist auch der Grund, warum Protagonisten dieser neokommunistischen Ideen wie Ken Jebsen, der “Star” der Montagsdemos, ihre Thesen nicht mit Libertären wie mir öffentlich diskutieren wollen. Pedram ist hier eine löbliche Ausnahme, weshalb ich ihm sehr dankbar bin.

Ich habe übrigens inzwischen die Expertenmeinungen zu meinen Büchern hier in “Über mich” zusammengestellt, damit niemand auf die Idee kommt zu behaupten, ich hätte keine Expertise auf diesem Gebiet und deshalb würde niemand mit mir diskutieren wollen.

Während also Jebsen, Shahyar und Popp auf diesen Mahnwachen reden, wurde ein Jürgen Elsässer in Berlin wieder ausgeladen, obwohl er mich zum Beispiel die Geschichte der FED (eines der Hauptthemen auf der Demo) in seinem Magazin nachzeichnen lässt. Darüber hinaus ist russische Politik und Friedenspolitik sein Steckenpferd. Zwar ist er ein Etatist und für meinen Geschmack zu Putin-freundlich, aber es soll doch auf den Demos auch über die einseitige Berichterstattung der Mainstream-Medien gehen. Da sollte man ja zumindest die andere Seite anhören.

Nach meiner Einschätzung haben die Mahnwachen als echte Bürgerbewegung von unten gestartet und wie es sich entwickelt, weiss man noch nicht. Aber die Menschen dort sollten sehr genau hinschauen, ob sie nicht exakt für die Pläne der Bankiers-Eliten demonstrieren, gegen die sie vermutlich eigentlich auf die Straße gehen wollten.

Denn sonst wäre die Machtergreifung der Banker endgültig gelungen.